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Isländer: Die Wikinger unter den Pferden

Einzigartige 5-Gang-Pferde aus Island. Robust, charakterstark und mit dem legendären Tölt.

Das Islandpferd ist eine der ältesten und reinsten Pferderassen der Welt. Über 1.000 Jahre ohne Fremdeinkreuzung, geprägt vom rauen isländischen Klima und der Wikingerkultur, entstanden einzigartige Pferde: Klein, aber kraftvoll, mit fünf Gangarten, unglaublicher Ausdauer und einem Charakter wie aus einem Abenteuerroman.

Steckbrief & Rassemerkmale

Grunddaten

  • Stockmaß: 130-145 cm (Ø 138 cm)
  • Gewicht: 320-450 kg
  • Herkunft: Island
  • Typ: Gangpferd / Kleinpferd (aber KEIN Pony!)
  • Lebenserwartung: 30-40 Jahre

Erscheinungsbild

  • Farben: Über 100 Farbvarianten - von Falbe bis Schecke
  • Kopf: Ausdrucksstark, gerade, mit großen Augen
  • Hals: Kräftig, mittellang, gut aufgesetzt
  • Körper: Kompakt, tief, muskulös, kurzer Rücken
  • Mähne/Schweif: Extrem dicht und lang (Doppelmähne!)

Erkennungsmerkmale des Isländers

  • Dichte Doppelmähne: Die Mähne wächst auf beiden Seiten des Halses - ein typisches Merkmal nordischer Pferde. Im Winter wird sie noch dichter.
  • Kompakter, quadratischer Körper: Tiefer Rumpf, kurzer Rücken, kräftige Kruppe - gebaut für Ausdauer und Kraft
  • Ausdrucksstarker Kopf: Große, klare Augen mit wachem, intelligentem Blick. Kleine, bewegliche Ohren.
  • Robuste Gliedmaßen: Kurze, stabile Beine mit harten Hufen - gemacht für isländisches Lavagestein
  • Dichtes Winterfell: Im Winter entwickeln Isländer ein extrem dichtes Fell mit Unterwolle - fast wie ein Teddybär

Isländer sind keine Ponys!

Trotz ihrer geringen Größe (meist unter 148 cm) gelten Isländer nicht als Ponys, sondern als Kleinpferde. Grund: Ihr Charakter, ihre Kraft und ihr Gangvermögen entsprechen einem Großpferd. In Island gibt es auch nur ein Wort: "Hestur" (Pferd). Die Einteilung in Pony/Pferd nach Stockmaß ist eine mitteleuropäische Erfindung, die dem Isländer nicht gerecht wird.

Geschichte & Herkunft

Die Wikinger bringen Pferde (874 n. Chr.)

Die Geschichte des Islandpferds beginnt mit den Wikingern, die um 874 n. Chr. Island besiedelten. Sie brachten ihre Pferde mit - kleine, robuste nordische Pferde aus Norwegen und keltische Ponys von den Britischen Inseln.

Diese Pferde mussten die beschwerliche Reise über den Nordatlantik überstehen - nur die härtesten überlebten. Auf Island angekommen, wurden sie durch das raue Klima, karge Weiden und vulkanisches Gelände weiter selektiert. Nur die Stärksten, Gesündesten und Anpassungsfähigsten pflanzen sich fort.

1.000 Jahre Reinzucht (982 - heute)

Im Jahr 982 n. Chr. erließ das isländische Parlament (Althing) ein Gesetz, das den Import von Pferden nach Island verbot. Dieses Gesetz gilt bis heute! Kein Pferd, das Island verlässt, darf jemals zurückkehren - auch nicht für Turniere.

Das Ergebnis: Über 1.000 Jahre Reinzucht ohne Fremdeinkreuzung. Das Islandpferd ist damit eine der genetisch reinsten Pferderassen der Welt. Es gibt kein "modernes" Blut, keine Veredelung mit Arabern oder Vollblütern - nur natürliche Selektion und traditionelle Zucht.

Die Rolle in der isländischen Kultur

Für die Isländer waren und sind ihre Pferde überlebenswichtig. Bis ins 20. Jahrhundert gab es auf Island keine Straßen - Pferde waren das einzige Transportmittel. Sie trugen Menschen, Handelswaren, Torf zum Heizen und waren treue Begleiter in der Einsamkeit.

In der isländischen Sagaliteratur spielen Pferde eine zentrale Rolle. Berühmte Hengste werden mit ihren Namen überliefert. Pferdekämpfe (heute verboten) waren jahrhundertelang ein beliebter Zeitvertreib. Das Islandpferd ist tief in der isländischen Identität verwurzelt.

Weltweite Verbreitung (ab 1950)

Ab den 1950er Jahren wurden Islandpferde nach Europa und später weltweit exportiert. In Deutschland gibt es heute über 70.000 Isländer - mehr als in Island selbst (ca. 80.000)! Die Rasse gewann schnell Fans durch ihren einzigartigen Tölt, die Robustheit und den charmanten Charakter.

Der IPZV (Internationaler Islandpferde-Zucht-Verband) mit Sitz in Deutschland ist heute der größte Zuchtverband außerhalb Islands und setzt weltweit Standards für Zucht, Sport und Haltung.

Berühmte Islandpferde

  • Orri frá Þúfu: Der erfolgreichste Turnier-Isländer aller Zeiten, Weltmeister im Fünfgang
  • Hrafn frá Sauðárkróki: Legendärer Hengst, prägte deutsche Zucht maßgeblich
  • Sleipnir: Das achtbeinige Pferd von Odin in der nordischen Mythologie - ein Islandpferd!

Die 5 Gangarten des Isländers

Das Islandpferd ist eines der wenigen Pferde weltweit, das fünf Gangarten beherrscht. Diese Gangveranlagung ist genetisch fixiert - sie wird vererbt und kann trainiert, aber nicht "beigebracht" werden, wenn die Anlage fehlt.

1️⃣Schritt (Walk)

Die Grundgangart. Viertaktiger Gang ohne Schwebephase. Jedes Pferd kann Schritt gehen.

Tempo: 6-7 km/h | Einsatz: Aufwärmen, Entspannung, Gelände

2️⃣Trab (Trot)

Zweitaktiger Gang mit diagonaler Fußfolge und Schwebephase. Standard bei allen Pferden.

Tempo: 10-15 km/h | Einsatz: Training, Kondition, Sport

3️⃣Tölt (Tölt) - DAS Markenzeichen!

Der Tölt ist das Alleinstellungsmerkmal des Isländers. Ein viertaktiger Lateralgang ohne Schwebephase - das Pferd hat immer mindestens ein Bein am Boden. Das Ergebnis: Ein extrem bequemer, erschütterungsfreier Gang, auf dem der Reiter still sitzt wie auf einem Sessel.

Man kann mit einem Glas Wasser im Tölt reiten, ohne einen Tropfen zu verschütten! Der Tölt ist sowohl langsam (Schritttempo) als auch schnell (bis 20 km/h) möglich.

Tempo: 5-20 km/h | Einsatz: Freizeit, Gelände, Shows, Komfort

💡 Fun Fact: Tölt ist so bequem, dass man ihn stundenlang sitzen kann ohne Rückenschmerzen - perfekt für Wanderritte und Menschen mit Rückenproblemen!

4️⃣Galopp (Canter)

Dreitaktiger Gang mit Schwebephase. Standard bei allen Pferden. Isländer galoppieren gerne und kraftvoll.

Tempo: 20-30 km/h | Einsatz: Training, Sport, Gelände

5️⃣Rennpass (Pace) - Die Königsgangart

Der Rennpass (isl. "Skeið") ist die schnellste Gangart des Isländers und die schwierigste zu reiten. Es ist ein zweitaktiger Lateralgang mit langer Schwebephase - die Beine einer Seite bewegen sich synchron. Das Pferd "fliegt" förmlich über den Boden.

Rennpass ist nur auf kurzer Strecke (bis 250m) möglich und erreicht bis 45 km/h! Er erfordert perfektes Training und Balance. Nicht jeder Isländer ist ein guter Passläufer - es ist eine Spezialdisziplin.

Tempo: 30-45 km/h | Einsatz: Rennsport (Passrennen), Shows

Vier- vs. Fünfgänger

Nicht jeder Isländer ist ein Fünfgänger (mit Rennpass). Man unterscheidet:

  • Viergänger: Schritt, Trab, Tölt, Galopp (ca. 80% aller Isländer)
  • Fünfgänger: Zusätzlich Rennpass (ca. 20%, teurer, für Sport)

Für Freizeitreiter reicht ein guter Viergänger mit klarem Tölt völlig aus!

Charakter & Wesen

Der Charakter des Isländers ist so einzigartig wie seine Gangarten. Geprägt von 1.000 Jahren harter Selektion auf Island, vereinen sie Eigenschaften, die man selten zusammen findet: Robustheit und Sensibilität, Gelassenheit und Temperament, Selbstständigkeit und Menschenbezogenheit.

Positive Eigenschaften

  • Charakterstark: Selbstbewusst, eigenständig denkend
  • Menschenbezogen: Suchen aktiv Kontakt, sehr sozial
  • Gelassen: Unerschrocken im Gelände, nervenstark
  • Neugierig: Wollen alles erkunden und verstehen
  • Loyal: Bilden tiefe Bindungen zu "ihren" Menschen
  • Intelligent: Lernen schnell, merken sich viel
  • Arbeitswillig: Wollen gefordert werden, aber nicht unterdrückt

⚠️Herausforderungen

  • Dickköpfig: Hinterfragen Sinnloses, brauchen Respekt statt Zwang
  • Sensibel: Reagieren auf feine Signale - auch auf negative Emotionen
  • Temperamentvoll: Manche Linien sehr "hot", viel Energie
  • Spätreif: Erst mit 7-8 Jahren voll entwickelt
  • Herdentiere: Brauchen unbedingt Artgenossen
  • Futterneid: Können beim Fressen zickig sein

Isländer sind keine Anfänger-Ponys!

Trotz ihrer Größe und Robustheit sind Isländer nicht automatisch anfängertauglich. Ihr starker Charakter, ihre Intelligenz und ihr Temperament erfordern einen erfahrenen, konsequenten Umgang. Falsch behandelt, werden sie stur, verweigern oder entwickeln Unarten.

Besser für Anfänger: Ein älterer, gut ausgebildeter Isländer mit ruhigem Temperament und ein erfahrener Trainer an der Seite.

Der 'Wikinger-Charakter'

Isländer-Besitzer beschreiben ihre Pferde oft als "kleine Wikinger": Stolz, unabhängig, tough, aber gleichzeitig loyal und bereit, mit dir durch Dick und Dünn zu gehen - wenn du dir ihren Respekt verdient hast. Diese Pferde wollen Partner sein, keine Untergebenen. Behandle sie partnerschaftlich, und du hast einen Freund fürs Leben.

Eignung & Verwendung

Isländer sind vielseitige Freizeitpferde mit Sportambitionen. Ihr Tölt und ihre Robustheit machen sie zu perfekten Geländepferden - aber sie können noch viel mehr.

🌲 Geländereiten & Wanderreiten (Hauptverwendung)

Im Gelände spielen Isländer ihre Stärken voll aus: Tölt für bequemes Vorwärtskommen, Trittsicherheit auf schwierigem Untergrund, Nervenstärke und Ausdauer. Perfekt für Wanderritte, auch mehrtägig.

Ideal für: Wanderreiten, Trail Riding, Geländeritte, Trekking (auch mit Packpferden)

🏆 Gangpferde-Turniere

Isländer haben ihre eigenen Turniere mit spezialisierten Disziplinen: Tölt (T), Viergangprüfung (V), Passrennen (P), Ovalbahn und mehr. Die Turnierszene ist professionell und international.

Disziplinen: Tölt, Viergangprüfung, Fünfgangprüfung, Passrennen, Ovalbahn

👨‍👩‍👧 Familienreiten

Ein ruhiger, gut ausgebildeter Isländer ist ein tolles Familienpferd. Robust genug für verschiedene Reiter, bequem im Tölt, handlich in der Größe. Aber: Nicht jeder Isländer passt - Charakter zählt!

Ideal für: Familien mit Reit-Erfahrung, Kinder ab 10 Jahren (mit Trainer)

🎭 Shows & Entertainment

Isländer sind Showpferde: Imposante Mähne, spektakulärer Tölt und Pass, hohe Fußung. Sie lieben Aufmerksamkeit und präsentieren sich gerne.

Ideal für: Gangpferdeshows, Mittelalter-Events, Vikingershows

🧘 Therapie & Coaching

Ihre Sensibilität und Menschenbezogenheit machen Isländer zu guten Therapiepferden - wenn sie vom Charakter her ruhig und geduldig sind. Ihre Größe ist ideal für Kinder und Erwachsene.

Möglich: Reittherapie, Coaching, aber nur mit passendem Charakter!

Nicht geeignet für:

  • ❌ Hochleistungssport (Dressur/Springen) - zu klein, andere Bewegungsmechanik
  • ❌ Schwere Reiter über 90 kg - Belastungsgrenze beachten!
  • ❌ Reine Boxenhaltung ohne soziale Kontakte - führt zu Verhaltensproblemen
  • ❌ Unsichere Anfänger ohne Trainer - Isländer brauchen klare Führung

Haltung & Pflege

Unterbringung

Isländer sind für Robusthaltung gemacht! Ihre Herkunft und Genetik prädestinieren sie für ganzjährige Offenstallhaltung oder Weidegang:

✅ Ideale Haltung (Robusthaltung):

  • Offenstall/Laufstall: Mit Wetterschutz, großem Auslauf, Sozialkontakten
  • Ganzjährige Weidehaltung: Mit Unterstand und Zufütterung im Winter
  • Gruppenhaltung: Mindestens 2-3 Pferde (Herdentiere!)
  • Geländezugang: Ideal - Isländer lieben Abwechslung

❌ Ungeeignete Haltung:

  • Boxenhaltung: Nur als Notlösung mit täglichem Auslauf (min. 6h)
  • Einzelhaltung: Führt zu Verhaltensproblemen und Depression
  • Reine Hallenhaltung: Zu warm, zu langweilig

Fütterung

Isländer sind extrem leichtfuttrig - sie kommen mit kargen isländischen Weiden zurecht. In Deutschland ist Übergewicht ein Riesen-Problem!

⚠️ ACHTUNG: Übergewicht!

Die meisten Isländer in Deutschland sind zu dick! Das führt zu EMS, Hufrehe, Gelenkproblemen und verkürzter Lebenserwartung. Viele Besitzer füttern aus Liebe viel zu viel.

Faustregel: Man sollte die Rippen noch fühlen (aber nicht deutlich sehen) können.

Optimale Fütterung:

  • Raufutter (Basis): 1,5-2 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht (= 5-8 kg/Tag)

    Bei Übergewicht: Heunetz verwenden (verlangsamt Fressen)

  • Kraftfutter: Nur bei intensivem Training! 0,5-1 kg/Tag maximal

    Freizeitpferd: Heu + Mineralfutter reicht!

  • Weidegang: Nur auf mageren Weiden oder mit Fresszeiten-Begrenzung

    Fettweide = Hufrehe-Risiko!

  • Wasser: Immer frei verfügbar, auch im Winter (frostfrei!)

Bewegung & Training

Isländer brauchen regelmäßige Bewegung, aber weniger als nervöse Warmblüter:

  • 3-4x Training pro Woche (Reiten, Longieren, Bodenarbeit)
  • Täglicher Auslauf (Offenstall ideal, sonst min. 4-6h Paddock/Weide)
  • Abwechslung: Gelände, Ovalbahn, Tölt-Training, Spazieren
  • Im Winter: Nicht zu lange intensiv trainieren (schwitzen vermeiden)

Pflege

Die üppige Mähne und das dichte Fell erfordern regelmäßige Pflege:

  • Täglich: Putzen, Hufe auskratzen, Mähne/Schweif entwirren
  • Fellwechsel: Intensiv striegeln und bürsten (Isländer verlieren SEHR viel Fell!)
  • Mähne: Regelmäßig waschen und kämmen (sonst verfilzt sie)
  • Hufschmied: Alle 6-8 Wochen (meist barhuf, sehr harte Hufe)
  • Zahnarzt: 1-2x jährlich
  • Impfungen & Wurmkur: Nach tierärztlichem Plan

Kostenübersicht Isländer

Monatliche Kosten (Durchschnitt):

  • • Stallmiete: 150-400 € (Offenstall deutlich günstiger als Box)
  • • Hufschmied: 35-70 € (alle 6-8 Wochen, oft barhuf möglich)
  • • Futter-Zusätze: 15-40 € (Mineralfutter, selten Kraftfutter)
  • • Versicherungen: 40-100 € (Haftpflicht + OP-Versicherung)
  • • Tierarzt-Rücklage: 30-70 €
  • Gesamt: 270-680 €/Monat

→ Isländer sind in der Haltung günstiger als Großpferde!

Gesundheit & Lebenserwartung

Isländer sind außergewöhnlich robust und langlebig - eine der gesündesten Pferderassen überhaupt. Ihre Genetik ist durch 1.000 Jahre natürliche Selektion auf Gesundheit optimiert.

Typische Gesundheitsrisiken

ErkrankungRisikoVorbeugung
EMS / Hufrehe

Bei Übergewicht

HOCH*Gewicht kontrollieren, magere Weiden, wenig Kraftfutter
Sommerekzem

Allergie auf Mücken

MittelEkzemerdecke, Stallhaltung Dämmerung, genetisch vorbelastete Linien meiden
Spat / Arthrose

Gelenksverschleiß

NiedrigKorrekte Hufe, nicht überlasten, gute Genetik
Kolik

Verdauungsstörungen

Sehr niedrigRegelmäßige Fütterung, viel Raufutter, Bewegung

* Hufrehe-Risiko ist NICHT genetisch, sondern eine Folge von Übergewicht und falscher Fütterung! Bei artgerechter Haltung sind Isländer extrem gesund.

Lebenserwartung

Isländer werden 30-40 Jahre alt - manche sogar älter! Sie sind damit eine der langlebigsten Pferderassen. Ihre Spätreife (erst mit 7-8 Jahren voll entwickelt) zahlt sich aus: Sie bleiben länger fit und reitbar.

Viele Isländer sind noch mit 25+ Jahren aktiv im Einsatz - als Lehrmeister, Wanderreitpferde oder Freizeitpartner. 30-jährige Isländer sind keine Seltenheit!

Ankaufsuntersuchung beim Isländer

Empfohlene AKU:

  • Klinische Untersuchung (Herz, Lunge, Bewegungsapparat)
  • Röntgen: Bei Sportpferden Vorder- und Hinterbeine, bei Freizeitpferden optional
  • Blutbild: Stoffwechsel-Check (EMS-Marker)
  • Hauttest: Bei Sommerekzem-Verdacht
  • • Kosten: 400-800 € - spart teure Überraschungen!

Warum sind Isländer so gesund?

Mehrere Faktoren machen Isländer zur gesündesten Pferderasse:

  • 1.000 Jahre Reinzucht: Keine überzüchteten Linien, keine Inzucht-Probleme
  • Natürliche Selektion: Nur die Stärksten überlebten auf Island
  • Genetische Vielfalt: Große Population, viele verschiedene Linien
  • Späte Reife: Wachsen langsam, werden nicht zu früh belastet
  • Robusthaltung: Härtet ab, stärkt Immunsystem

Kaufratgeber & Preise

Preisübersicht Isländer

KategoriePreisBeschreibung
Fohlen/Jährling1.500 - 6.000 €Abhängig von Abstammung und Gangveranlagung
3-4-Jährige (angeritten)4.000 - 10.000 €Basis-Ausbildung, Tölt vorhanden
Freizeitpferd (Viergänger)5.000 - 12.000 €5-15 Jahre, ausgelernt, klarer Tölt
Turnierpferd (Fünfgänger)10.000 - 30.000 €Mit Turniererfolgen, sehr guter Pass
Top-Sportpferd30.000 - 100.000+ €Weltmeister-Niveau, Spitzengenetik
Älteres Pferd (15+ Jahre)2.000 - 7.000 €Lehrmeister, gesund, noch reitbar

* Preise für Deutschland (2025). In Island sind Preise oft niedriger. Papierlose Pferde oder solche ohne Tölt sind deutlich günstiger.

Kaufcheckliste Isländer

  • Papiere & Abstammung: FEIF-Worldfengur Datenbank checken. Wie sind die Bewertungen der Eltern? Gibt es Sommerekzem in der Linie?
  • Gangarten testen: Tölt probieren! Ist er klar und taktrein? Bei Fünfgängern: Auch Pass testen (aber Vorsicht - nur mit Erfahrung!)
  • Charakter prüfen: Wie verhält sich das Pferd im Umgang? Lässt es sich führen? Ist es neugierig oder ängstlich? Dominanz-Test im Herdenverband beobachten
  • Gewicht & Hufe: Ist das Pferd zu dick? Zeichen von Hufrehe (Ringe, Sohlenblutungen)? Sehr wichtig bei Isländern!
  • Sommerekzem: Gibt es Scheuerstellen? Wie sieht Mähne/Schweif aus? Im Winter kaufen ist riskant (Symptome nicht sichtbar)
  • Probereiten: Mehrmals, auch im Gelände. Wie reagiert das Pferd auf deine Hilfen? Passt die Größe zu dir?
  • AKU: Klinisch + Blutbild. Bei Sportpferden auch Röntgen. Sommerekzem-Test bei Verdacht

Vorsicht vor 'billigen' Isländern

Isländer unter 3.000 € sind meist:

  • • Ohne Papiere (= kein Zuchtwert, Abstammung unklar)
  • • Mit Gesundheitsproblemen (Sommerekzem, Hufrehe, Arthrose)
  • • Mit Ausbildungsdefiziten oder Verhaltensproblemen
  • • Sehr alt oder sehr jung

Sparen am Kaufpreis führt oft zu hohen Folgekosten (Tierarzt, Trainer). Investiere lieber in ein gesundes, gut ausgebildetes Pferd!

Isländer aus Island importieren?

Viele Reiter träumen davon, "ihr" Pferd direkt aus Island zu holen. Das ist möglich, aber:

  • Pro: Oft günstiger, große Auswahl, authentische Isländer
  • Pro: Abenteuer, tolle Erfahrung, persönliche Bindung
  • Contra: Transport kostet 1.500-3.000 €
  • Contra: Pferd muss sich an deutsches Klima gewöhnen (Sommerekzem-Risiko!)
  • Contra: Oft nur roh angeritten, braucht viel Ausbildung

Tipp: Geführte Import-Reisen mit erfahrenen Trainern sind die sicherste Variante!

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